Vorstellungen und Ideen der Bewohner*innen des Marienviertels zu der Bebauung der freien Flächen der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule

 Am 10./11.03.2017 fand – unter Leitung einer externen Beratung und Moderation und unter Teilnahme von Vertreten der Stadt Dorsten – eine Werkstatt statt, in der Bewohner/innen des Marienviertels ihre Vorstellungen und Ideen für die Entwicklung der zur Verfügung stehenden Fläche einbringen konnten – mit dem Ziel, die Lebensqualität im Viertel nachhaltig nicht nur zu erhalten, sondern auch zu erhöhen. Die erarbeiteten Vorschläge und Ideen wurden in der Dokumentation „Ideenwerkstatt Zukunft Marienviertel“  zusammengefasst und veröffentlicht.

In mehreren Gesprächen zwischen der Initiative und der Stadt Dorsten wurden diese Ideen und Vorschläge relevanten Kategorien zugeordnet und in dieser Liste aufgeführt. Sie wird Bestandteil der Unterlagen für den weiteren Entwicklungsprozess. Die Reihenfolge der einzelnen Ideen stellt keine Priorisierung dar. (pdf-Download der Liste)

Kategorien:   

  1. Übergreifende Planungsaspekte
  2. Wohnformen
  3. Öffentliche Räume und Kommunikation
  4. Infrastruktur
  5. Wirtschaft u. Versorgung
  6. Konzepte für Individual- u. öffentlichen Verkehr
  7. Energetische Konzepte  
  8. Baukultur  

 

  1. Übergreifende Planungsaspekte

Entwerfen eines „Leuchtturmprojekts“ als Impulsgeber mit einer besonderen Architektur auf dem Freigelände – auch für die Stadt Dorsten
Eine „Quartiersmitte“ schaffen – als zentraler Platz nicht nur für das GHS-Projekt, sondern auch für das Quartier.
Es sollte ein einheitlicher Siedlungscharakter mit Ensemblewirkung entstehen, der Raum für Individualität lässt und nicht monoton wirkt
Für die Freiraumentwicklung im Umfeld sind die sensible Öffnung des Biotops, die Zugänglichkeit des Wienbachs sowie nach Möglichkeit die Nutzung des Pfarrgeländes zur Entstehung eines mit Spiel- u. Sportmöglichkeiten sowie Sitzbänken u. Aufenthaltsmöglichkeiten ausgestatteten Treffpunkts wichtig
Für die Wegeverbindungen und die Verknüpfung mit den angrenzenden Räumen ist die Nord-Süd-Orientierung elementarer Bestandteil der Flächenentwicklung
Elemente eines Quartiermanagements sollen berücksichtigt werden

  2.  Wohnformen

  Eines der Hauptziele ist das Integrative Mehrgenerationen-Wohnen-Projekt
Alternative Wohnmöglichkeiten für junge Menschen sollen entwickelt werden (Studenten, Azubis, WGs)
Ein öffentlich geförderter Wohnungsbau ist angemessen zu berücksichtigen
Die Kombination ‚Wohnen und Arbeiten‘ ist einzuplanen. Für eine planungsrechtliche Zulässigkeit sind konkrete Vorschläge auszuarbeiten
Eine Realisierung unterschiedlicher Wohnformen mit hoher Flexibilität der Wohnkonzepte ist anzustreben
Wohnraum für junge Familien, Singles, WGs, betreutes Wohnen, barrierefrei – vor allen Dingen bezahlbar
Vielfältige Haustypen für unterschiedliche Altersgruppen und verschiedene Haushaltstypen sind jeweils mit flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten  einzuplanen
Bebauung ist für ca. 75 Wohneinheiten auszulegen – zzgl. der ggf. umzunutzenden Altgebäude

 

  3. Öffentliche Räume und Kommunikation 

Öffentlicher Raum als Begegnungsort und für Kommunikation ist zu berücksichtigen
Der ehemalige Schulhof unter den alten Eichen ist in die Freiraum-Planung und –Gestaltung unter den Gesichtspunkten ‚Begegnung und Kommunikation‘ einzubeziehen
Spiel-, Sport- u. Bewegungsangebote sind für alle Generationen einzuplanen
Bestehende Grünstrukturen erhalten und mit bestehenden Landschaftsräumen verknüpfen (u. a. Biotop, Wienbach)
Etablierung von weiteren Freizeit- u. Kulturangeboten
Errichtung eines Gemeinschaftsgartens am Biotop
Berücksichtigung und Einbinden des Pfarrgeländes südl. des Schulgeländes
Zugang zum Wienbach ist erwünscht
Öffentlicher Raum soll als Generationen übergreifender Freiraum fungieren
Wunsch der Kinder:  Wildblumenwiese

 

  4. Infrastruktur 

Die Haupterschließung des Areals soll von der Bismarckstr. her erfolgen
Fuß-, Rad-, Auto- und öffentlicher Nahverkehr sind zu ergänzen/ vervollständigen und in ein Gesamtverkehrsplan/-konzept für das Marienviertel  einzugliedern
Stärkere Einbindung der vorhandenen Infrastrukturangebote in die Entwicklungsfläche vorsehen
Integration des neuen Wegenetzes in die vorhandene Struktur; dabei die Zugänglichkeit u. Sicherheit (beleuchtet u.  barrierefrei) für Fußgänger und Radfahrer verbessern
Auf dem Schulgelände soll eine zentrale Wegeverbindung in nord-südlicher Richtung verlaufen („Nord-Süd-Achse“); die Wegeverbindungen zu den angrenzenden Quartieren sind für den Fuß- und Rad-Verkehr auszubauen und zu qualifizieren
Aufbau eines Vernetzungssystems im Marienviertel beginnen (s. Artikel in Süddt. Zeitung vom 15./16.07.2017 Nr. 161 unter ‚Sonntags Essay‘: „Die Vermessung der Stadt“) als Ausgangsbasis für die Erweiterung auf andere Dorsten-Stadtteile

 

  5. Wirtschaft / Versorgung 

s. Kategorie  7

  

  6. Konzepte für Individual- u. öffentlichen Verkehr

    Innovative und kreative Konzepte für das Thema Auto (zentrale/ dezentrale Garagen, Parken, Zuwegung, autofreie Zonen/ Trennung von Autoverkehr und Fuß- Radwegen/Plätzen prüfen)  
  Car-Sharing als Ersatz für Eigenhaltung und E-Ladestationen für zukunftsweisende Autotypen vorsehen  
  Besondere Parkplätze für Car-Sharing und E-Ladestationen  

  

  7. Energetische Konzepte

  Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. Brandschutz, Wärmedämmung)  
  Entwicklung innovativer Technologien für Heizungssysteme und Energieversorgung (z. B. Brennstoffzellen); gegenseitige Versorgung; virtuelle Kraftwerke  
  Aufbau eines Vernetzungssystems im Marienviertel beginnen als Ausgangsbasis für die Erweiterung auf andere Dorsten-Stadtteile  

 

  8. Baukultur

Die Bebauungsdichte, die Baukörper und Bauformen sollen einen gemeinsamen Charakter mit dem Umfeld bilden
Kreative und ästhetisch ansprechende Gestaltungselemente wie verschiedenartige Baumaterialien und wechselnde Fassadengestaltung (mit z. B. Integration von Energiegewinnung) sollten berücksichtigt werden

 

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Johannes Wulf, Administrator und Autor Mit 'jotw' kennzeichne ich Beiträge, die zwar meine Meinung wiedergeben, nicht aber unbedingt den Konsens der Initiative spiegeln. [ E-Mail ] [ Web ] [ Facebook ]

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