Leitgedanke

Mit der Nachricht, dass die Gerhart-Hauptmann-Realschule (GHS) geschlossen wird und das ca. 45.000 m2 große Gelände zur Wohnbebauung freigegeben werden soll, haben sich 2016 Bürger und Bürgerinnen aus dem Marienviertel in der ‚Initiative Zukunft Marienviertel‘ (IZM) zusammengefunden und eine GHS-Projektgruppe gebildet, um die Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung dieses Geländes zu prüfen und ggf. zu sichern. Der Leitgedanke war, die Entwicklung so zu gestalten, dass die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Bewohner unseres Viertels berücksichtigt werden und zugleich mit dem Ortsteil ‚Marienviertel‘ ein aufeinander abgestimmtes Siedlungsbild entsteht.

Um diese Gedanken umzusetzen, bedurfte es der Zusammenarbeit mit der Stadt, die sich diesen Gedanken und dem IZM-Konzept gegenüber sehr aufgeschlossen zeigte. Als Nachweis zeugt eine schriftliche Vereinbarung (Letter of Intent), in der eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien für die gesamte Projektzeit festgehalten wurde.

Projektdefinition

Das Konzept des GHS-Projekts soll eine städtebauliche Perspektive für das GHS-Areal als neue Mitte des Marienviertels aufzeigen sowie folgende Elemente beinhalten: ein integratives Mehrgenerationen-Wohnen (von jung bis alt: miteinander statt nebeneinander; u. a. einschließlich Sozialwohnungen, betreutem und Service-Wohnen, Wohnungen für Familien und Singles, Wohngemeinschaften, Miet- und Eigentumswohnungen, Reihenhäuser, Einzelhäuser) mit gestalteten Freiräumen, ökologisch und nachhaltig konzipiert und gebaut – aber auch bezahlbar durch die Etablierung von Genossenschaften (für Mietobjekte) und Bauherren-Modellen (für Eigentumswohnungen).

Projektziele
  • Ziel dieses Projektes ist, ein städtebaulich innovatives und nachhaltiges Quartier zu schaffen.
  • Der öffentliche Freiraum sollte so strukturiert und gestaltet werden, dass dieser den Be-wohner*innen Angebote für Begegnungen, Austausch, Erholung, Bewegung, temporäre Veranstaltungen und vieles mehr bietet. Die Nutzung des Bereichs soll zumindest in Teilen zu allen Jahreszeiten möglich sein.
  • Die Gestaltung eines Quartiersplatzes auf dem ehemaligen Schulhof unter den Eichenbäumen gehört ebenfalls zur Aufgabenstellung. Die Qualität des Platzes soll dazu beitragen, dass er für das Viertel und seine Bewohner*innen eine attraktive Aufenthaltsqualität aufweist. Hierzu sind Ideen zu entwickeln, die auch Raum für die Zukunft lassen.
  • Für die geplanten ca. 75 Wohneinheiten zzgl. der ggf. umzunutzenden Altgebäude erscheint eine Mischung aus Geschosswohnungsbau (max. 2 Geschosse plus Dach) und Einfamilienhäusern (Stadt-, Einzel-, Reihen- und Doppelhäuser) sinnvoll. Im Geschosswohnungsbau sollten sowohl kleinere Wohneinheiten (z. B. barrierefreies Wohnen im Alter, Singles) als auch größere Einheiten für unterschiedliche Familiengrößen und Familienaltersgruppen sowie auch für Wohngemeinschaften berücksichtigt werden – als Mietwohnungen und auch als Eigentumswohnungen. Eine derartige Mischung würde die Grundlage für das gewünschte Mehrgenerationenwohnen bilden. Künstlerische, aus-drucksstarke Entwürfe sind ausdrücklich erwünscht. Mut zu Neuem und zum Experiment ist gefragt.
  • Wünschenswert wäre die Ausrichtung der Planung auf eine Quartiersmitte hin (Platz/ Raum für Kommunikation und Begegnung).
  • Die Verkehrserschließung ist von der Bismarckstraße vorzusehen. Das Verkehrskonzept innerhalb des Geländes sollte so wenig Autoverkehr wie möglich zulassen und optimale Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer aufweisen. Gewünscht wird die Wegegestaltung einer Nord-Süd-Achse durch diesen Teil des Wohnviertels über das zur Verfügung stehende Gelände hinaus – im Norden Richtung Wald/Freiflächen und im Süden Richtung Bahnhof Hervest/ Innenstadt. Es erscheint auch sinnvoll, den Verkehr durch Wohn-Spiel-Straßen zu regulieren.
  • Bei der Entwicklung des Plangebietes ist zu erwarten, dass die Umsetzung dieses Projektes in mehreren Stufen erfolgen wird. Vor diesem Hintergrund ist eine Strategie zu entwickeln, die bereits zum Realisierungsstart durch Schlüsselprojekte attraktive Impulse setzt.

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Johannes Wulf, Administrator und Autor Mit 'jotw' kennzeichne ich Beiträge, die zwar meine Meinung wiedergeben, nicht aber unbedingt den Konsens der Initiative spiegeln. [ E-Mail ] [ Web ] [ Facebook ]

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