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Was soll der Unsinn? – Fontane reloaded
„Aller guten Dinge sind drei“: Nein, kein Aphorismus von Theodor Fontane, aber ein guter Ratschlag, den das Baumhaus-Team beherzigte. Nach den zwei Veranstaltungen im ausverkauften Baumhaus im Frühjahr gastierte die Schauspielergruppe um ihren Impressario und Drehbuchautoren Bertold Hanck nun auf Einladung des Kulturkreises St. Marien im dortigen Pfarrheim, das ebenfalls voll besetzt war.
Zum seinem 200. Geburtstag erweckte die Truppe Theodor Fontane, den wohl wichtigsten Vertreter des deutschen poetischen und literarischen Realismus, mit biografischen Notizen, zeitgenössischen Bildern, mit Zitaten, Gedichten und Balladen (teils gesungen in Folkrock-Manier à la Achim Reichel), mit Spielszenen aus ‚Effi Briest‘, ‚Irrungen und Wirrungen‘ und dem ‚Stechlin‘ wieder zum Leben. Ansteckend: die Spielfreude der Akteure. Beeindruckend: die Intensität ihres Spiels, die eindrucksvoll den radikalen Demokraten, den humorigen Poeten, den Romancier, den Kämpfer gegen unsinnige gesellschaftliche Zwänge, den Fake-News-Journalisten, den flatterhaften Politiker, eben Fontane in all seinen Facetten, auf die Pfarrheim-Bühne brachte.
Ebenbürtig: das Kuchenbüfett der Kulturkreis-Frauen, die schon eineinhalb Stunden vorher in ihr Kultur-Café zum Torten-Zauber einluden, ein Angebot, das an diesem verregneten Sonntag gerne angenommen wurde.
Rundum: eine tolle Veranstaltung, ein „lehrreicher, informativer und sehr unterhaltsamer“ Nachmittag, wie nicht nur Ursula Bensch, Sprecherin des Kulturkreises, in ihrem Dank an die Baumhaus-Truppe betonte.
Impressionen von der Veranstaltung
(Alle Fotos: © Klaus Kringel / Kulturkreis St. Marien):
Was soll der Unsinn?
Szenische Lesung zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane
In seinen Reimen schenkte er uns Birnen aus dem Havelland, literarisch nahm er uns mit auf Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Doch Theodor Fontane, dessen Geburtstag sich 2019 zum 200. Mal jährt, war viel mehr als Poet und Buchautor: Zum Beispiel Freiheitskämpfer, Theaterkritiker und Kriegsberichterstatter.
Nach der Begegnung mit Martin Luther und Karl Marx lud im März 2019 Bertold Hanck das Publikum ein, auf der Bühne des Cornelia-Funke-Baumhauses eine bedeutende, aber auch widersprüchliche Persönlichkeit der deutschen Kulturgeschichte besser kennenzulernen.
Der Zuspruch zu diesen Lesungen war so überwältigend, dass der Kulturkreis St. Marien alles unternahm, diesen ‘Unsinn’ noch mehr Interessierten zugänglich zu machen.
Eine Veranstaltung in Kooperation von Cornelia-Funke-Baumhaus und Kulturkreis St. Marien
Sonntag: 29.09.2019 um 17.00 Uhr
Eintritt 10,-€ (Erlös für die Arbeit des Baumhauses)
Die Damen des Kulturkreises bieten ab 15.30 Uhr ein Café an ; vielleicht ist auch etwas mit Birnen dabei … (Erlös für die Arbeit des Kulturkreises)
Veranstaltungsort: Pfarrheim St Marien, Marienstr. 75, 46284 Dorsten
Übrigens: Hans-Georg von Ribbeck, Fontanes Birnenfreund, starb 1759, also vor genau 260 Jahren (zur Familiengeschichte der von Ribbecks: https://www.vonribbeck.de/ueber-uns/)
Cornelia-Funke-Baumhaus
Immer wieder einen Besuch wert: das Cornelia-Funke-Baumhaus besticht durch ein abwechslungsreiches und spannendes Programm für Jung und Alt.
Der Link zum aktuellen Programmheft:
http://www.cornelia-funke-baumhaus.de/wp-content/uploads/2017/01/Baumhaus-Programm-1-2017.pdf