zu Gast in der St. Marien-Kirche
Dorsten. „Wir haben uns auf Anhieb verstanden“, erzählt Ursula Bensch vom ersten Gespräch mit Dirk Klapsing, Intendant der musik:landschaft westfalen, in dem beide die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit ausgelotet haben. Heraus kam eine Kooperation des Kulturkreises St. Marien mit dem westfälischen Sommerfestival, das seit 2009 klassische Musik auf höchstem Niveau an die schönsten Plätze in Westfalen holt. Ein solcher Ort ist für Dirk Klapsing die Marienkirche, die aufgrund „ihrer besonderen Architektur und der tollen Akustik ein Kleinod in unseren Veranstaltungsorten ist“.
Am Freitag, 22. Juli ist es so weit: Das erste gemeinsame Konzert wird eine Hommage an die Stadt Paris sein. Mit dem renommierten „Alliage Quintett“ und dem Stargeiger József Lendvay aus Ungarn konnten Künstler von Weltruf verpflichtet werden, die unter anderem ihr gemeinsames Programm „Dancing Paris“ zu Gehör bringen werden.
Es ist ein magischer Zauber, der von der französischen Musik um die Jahrhundertwende ausgeht und den das Alliage Quintett mit seinem neuen Album „Dancing Paris“ aufgreift. Das Programm verspricht mitreißende Musik, zu der die Füße nicht stillstehen wollen, geschrieben von Komponisten aus Frankreich sowie Künstlern, die in Paris studierten und von der Kulturmetropole stark beeinflusst wurden, wie Darius Milhaud, George Enescu, George Gershwin und Aaron Copland.
Für die mit einem Echo Classic ausgezeichnete CD „Dancing Paris“ erhielt das Alliage Quintett Verstärkung vom Stargeiger József Lendvay. Virtuosität und Vitalität, gepaart mit großem Improvisationstalent, ermöglichen dem ungarischen Violinisten eine enorme Repertoirebandbreite, beginnend von klassischen Werken bis hin zu emotionalen Folk- und Gypsy-Klängen. Die Fachpresse zeigt sich begeistert: So berichtete der MDR in „Figaro“: „Es zuckt einem zwangsläufig in den Beinen bei dieser Aufnahme! Vier Saxophone, ein Klavier und eine ‚Gast-Geige’, da ist vom orchestralen Klang bis hin zu ganz minimierten, fein nuancierten Tönen alles drin – eine Vielseitigkeit, der man gern zuhört, vor allem, wenn man sich dazu nach Paris träumen kann.“
Im zweiten Teil des Programmes reisen die Musiker Richtung Osten: Nun wird das Alliage Quintett durch weitere Musikern aus dem Lendvay-Ensemble vergrößert und es gibt eine gemeinsame Gipsy-Session, die die Zuhörer von ihren Sitzen reißen wird.
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Der Weltstar József Lendvay war wenig zu hören, leider. Da aber in der Presse der örtlichen Zeitung der Weltstar progagiert wurde und die Organisatoren lange einen Kult um den “angeblichen” Weltstar aufgebaut haben war
die Resonanz nicht so wie der Kulturkreis es sich hätte gewünscht. Der Eintrittspreis hielt den Erwartungen nicht stand
und nicht nur die Hitze kann der nicht ausverkauften Marienkirche eine Entschuldigung geben.
Bisher hinken die Ankündigungen den tatsächlichen Darbietungen hinterher.
Nach den Kritiken in der Zeitung in der auch die Anküngigung stattfand wir eine weitrte Stellungnahme erfolgen.
LG
Sehr geehrter Herr Bettin,
ich habe, nachdem ich Ihre Zeilen gelesen habe, den Eindruck gewonnen, daß Sie am Freitag bei einer anderen Veranstaltung zugegen waren:
Jozsef Lendvay war bei mehr als 80 Prozent aller Darbietungen beteiligt – lediglich bei Copland und Carmen hatte er eine Pause. Ihnen wird als offensichtlichem Kenner des Konzertalltages sicherlich bekannt sein, daß es eher ungewöhnlich ist, daß ein Solist in einem zweistündigen Programm ununterbrochen spielt.
2. Den extrem hohen Temperaturen zum Trotz hat das – entgegen Ihren Ausführungen – offenbar restlos begeisterte Publikum vier Zugaben nachgeradezu enthusiastisch gefordert – und bekommen. Ich kann, bei allem Verständnis dafür, daß Ihnen persönlich die Darbietungen ( wenn Sie tatsächlich im Konzert gewesen sein sollten) nicht gefallen haben, nicht erkennen, daß der Abend den Ankündigungen nicht gerecht wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Klapsing
Tosender Applaus, Standing Ovations, Bravo-Rufe. Im Anschluss an das Konzerts in St. Marien am Freitagabend konnte sich das Publikum einfach nicht beruhigen. Über eine halbe Stunde Zugaben spielten der Geiger József Lendvay, seine Begleiter Peter Menyhart (Gitarre), Szabolcs Sallai (Cimbalon) und Cornelius Puican (Bass) sowie das Alliage Quintett Daniel Gauthier, Huyrapet Araklian, Simon Hauroth, Sebastian Pottmeyer und Jang Eun Bae am Piano. Was war passiert? Eigentlich war es so wie immer. Nach einführenden Worten von Ursula Bensch und Bürgermeister Tobias Stockhoff, die beide voll des Lobes über den Auftakt der Konzerte des Festivals „musik:landschaft westfalen“ und seines Organisators Dirk Klapsing waren, begannen die Musiker mit Stücken aus ihrem Programm „Dancing Paris“ wie Hoe Down from Rodeo von Aaron Copland oder Le boef sur le toit von Darius Milhaud. Schöne Stücke, gut gespielt und vom Publikum entsprechend goutiert. Polytonale Musik folgte, dekohärent und entsprechend ungewohnt.
Doch nach der Pause ging es los. Die Musiker waren schon voller Vorfreude und Tatendrang, wie sie der Dorstener Zeitung verrieten. Doch die Zuhörer waren arglos, aus gutem Grund, denn es sollte eine Überraschung werden. Die wurde es dann auch fürwahr. Mit riesiger Spielfreude und wahrer Begeisterung spielten sie ungarisch-rumänische Tänze sowie Alliage-Stücke aus ungarisch-kanadisch-rumänisch-französischen Komponenten. Herausragend war Szabolcs Sallai mit seinem Cimbalo. Mit zwei Stöcken, an den Enden mit Stoff umwickelt, schlug er die Saiten direkt an und zauberte wunderbare Melodien in vielen Variationen. Es war eine absolut herausragende Leistung, die von den anderen Musikern auf das Schönste unterstützt wurde. „Wir haben das extra für unseren Auftritt in St. Marien vorbereitet“, erklärte Sebastian Pottmeier, der Sprecher der Gruppe. „Dabei wird viel improvisiert.“ Das gelang ihnen fürwahr in herausragender Weise. Als sie endeten, hatten die Zuhörer längst noch nicht genug von dieser Musik gehört. Also verlängerten die Musiker einfach ihren Auftritt. Es war ihnen anzumerken, dass sie selbst viel Vergnügen an ihrem Spiel hatten. Dr Werner Wenig, Dorstener Zeitung
Die Reaktion des Publikums war eindeutig (standing Ovations, sehr viele Zugaben), die Musiker hochkarätig, das Organisationsteam spitzenmäßig und für diese Urlaubszeit waren sehr viel Leute in der Kirche (für mich wirkte sie wie ausverkauft). Ein rundum gelungener Abend.
Manchmal sagt ja ein Bild, wenn auch mit unzureichenden photographischen Mitteln aufgenommen, mehr als Worte …
https://marienviertel.de/kulturkreis/wordpress/wp-content/uploads/2016/07/DSC01996-1200.jpg
Liebe Frau Bensch,
ich möchte mich noch einmal sehr herzlich bedanken für die Einladung zu diesem wunderbaren
Konzert mit Geiger Jozsef Lendvay, seinen Begleitern und dem Alliage-
Quintett in der Marienkirche.
Ich habe die Musik genau so empfunden, wie Werner Wenig das Konzert in der
Dorstener Zeitung beschrieben hat: Es war ein berauschender Abend.
Der Kulturkreis St. Marien hat dabei einmal mehr bewiesen, dass es lohnt sich nach
der Decke zu strecken, dass es möglich ist, große Namen in das ,,kleine” Marienviertel
zu locken. Das Gesamtkonzept ist eine wirkliche Bereicherung im Kulturleben der Stadt.
Dass die, St. Marienkirche dabei neben illustren Stätten wie den Schlössern in Raesfeld
und Ahaus zu einem Spielort der Musiklandschaft Westfalen geworden ist, dürfen Sie
und Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter sicherlich als besondere Würdigung Ihrer Arbeit
auffassen.
Ich freue mich auf weitere Beiträge dieser Art zum kulturellen Leben in unserer Stadt.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Stockhoff
Bürgermeister
Stadtverwaltung Dorsten