Archiv der Kategorie: Rückblicke

Konzert Meditation – Du bist ein Segen

Sonntag, 07.05.2023
Konzert Meditation – Du bist ein Segen

Klostergemeinschaften wissen von der Kraft des Tagzeitgebets mit seinen Gesängen und der Zeiten der Ruhe. Der Benediktinerpater Anselm Grün – bekannter Buchautor und Referent zu spirituellen Themen – und der Komponist und Blockflötist Hans-Jürgen Hufeisen feiern mit den Besuchern einen inneren Weg, der zeigt, dass Worte wärmen und Freude bereiten. Für Anselm Grün und Hans-Jürgen Hufeisen steht fest: jeder Mensch kann segnen, jeder kann für den anderen zum Segen werden. Mit den Texten und der Musik möchten sie Segen erlebbar machen.

Pater Anselm Grün, Texte und Sprecher
Hans-Jürgen Hufeisen, Konzeption, Musik und Flöten

St. Marien-Kirche Dorsten
Sonntag, 07.05.2023 um 17.00 Uhr
Eintrittspreis:
25,00 € Abendkasse / 23,00 € Vorverkauf
Schüler, Azubis u Geflüchtete frei

Die Verteidigungsrede des Judas nach Walter Jens

Sonntag, 19.03.2023
Die Verteidigungsrede des Judas

nach Walter Jens

Er ist das Böse schlechthin. Er ist geldgierig und geizig und verrät aus genau diesen Gründen seinen Herrn für lächerliche 30 Silberlinge. Die Rede ist von Judas dem Verräter. Im Theaterstück „Die Verteidigungsrede des Judas“ stellt der Autor Walter Jens eine andere Sichtweise auf diesen Verräter dar. Jens geht von der Prämisse aus, dass der biblische Verrat abgesprochen war, um den Prozess von Tod und Auferstehung überhaupt erst in Gang zu bringen. Folgerichtig zeigt er in seinem Theaterstück einen menschlichen, zweifelnden
Judas, der an der Last seiner Rolle zerbricht und jeden Zuschauer mit der Frage nach Schuld und Vergebung konfrontiert.

Die Rolle des Judas spielt Sebastian Aperdannier aus Münster.
Die szenische Lesung wird mit Orgelmusik untermalt.


St. Marien-Kirche Dorsten
Sonntag, 19. 03.2023 um 17.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.
Um eine freiwillige Spende für ein Aidswaisenprojekt in Tansania wird gebeten.

Folkwang Kammerorchester:
Matthias Kirschnereit zurück in seiner Geburtsstadt

An einem normalen Donnerstagabend ist die Marienkirche wohl selten so voll. Der Kulturkreis versprach ein festliches Konzert und organisierte zwei Premieren.

Schon seit Jahren bemüht sich die Vorsitzende Ursula Bensch darum, den international renommierten Pianisten Matthias Kirschnereit für ein Konzert in seine Geburtsstadt zurück zu locken. Sein Vater war hier Pfarrer, aber 1963 ist die ganze Familie nach Schleswig-Holstein gezogen. Matthias war da erst ein Jahr alt und hat daher keine Verbindung mehr zu Dorsten.

Und auch für den Dirigenten Hossein Pishkar war dieser Auftritt eine Premiere: Zum ersten Mal leitete er als Gast ein Konzert mit dem Folkwang-Kammerorchester. Sonst arbeitet er freischaffend an verschiedenen europäischen Opernhäusern. „Das Projekt hat mir richtig Spaß gemacht! Diese Musiker sind wirklich gut!“, erklärte er im Anschluss.

Das musikalische Programm dieses Abends war auch eine „Gemeinschaftsproduktion“: Zunächst stand nur fest, dass Matthias Kirschnereit ein Jugendwerk von Felix Mendelssohn-Bartholdy spielen wollte, die Sinfonie Nr. 1 in g-moll mit Klavier und Streichorchester. Als „Vorwort“ dazu spielte das Kammerorchester allein die Sinfonia 2 in D-Dur, die Mendelssohn geschrieben hat, als er gerade mal zwölf Jahre alt war. Dabei fiel auf, dass dieser Dirigent eine ganz eigene Art hat, seine Musiker zu leiten.

Hossein Pishkar benutzte keinen Taktstock, sondern gestikulierte ganz differenziert bis in die Fingerspitzen. Außerdem arbeitete Pishkar mit sehr ausladenden Bewegungen, die sich teilweise auf die Violinisten übertrugen.

Das folgende Zusammenspiel mit dem Pianisten war ein Genuss. Mendelssohn hatte das Werk einer jungen Virtuosin gewidmet, die er verehrte. Daher hatte Matthias Kirschnereit die Möglichkeit, auf seinem Instrument viele verschiedene Register zu zeigen.

Das Stück enthielt wunderbare Wechsel zwischen reinen Klavierpassagen und Streicherpartien. Wenn er Pause hatte, „dirigierte“ Matthias Kirschnereit von seinem Platz aus den Orchesterpart mit. Bei den Tutti-Stellen war der Flügel immer obenauf, zärtlich umwoben.

Nach der Pause spielte das Folkwang Kammerorchester noch zwei Werke allein: Das Orchester hatte sich das Op. 36 aus den „Bunten Blättern“ von Max Reger gewünscht, eine Suite in neun Sätzen. In einigen Partien gab es schöne Kontraste zwischen Cello-Solo und Tutti.

Hossein Pishkar wählte zum Abschluss eine Suite von Leoš Janáček aus: „Nach all diesen deutschen Komponisten wollte ich gerne noch eine andere Farbe hineinbringen“, erklärte er. Tatsächlich waren die fünf Sätze sehr abwechslungsreich und dramatisch.

Celli und Bässe traten in einen Wechselgesang mit den Violinen. Teilweise spielte nur eine Instrumentengruppe. Der temperamentvolle letzte Satz wurde noch einmal als Zugabe wiederholt.

Text & Fotos: © Sabine Bornemann 12/2022

Mit Unterstützung durch die

Adventsauftakt mit 2 Celli

Bei Kerzenschein haben Katrin Banhierl und Nargiza Jassopova die Zuhörer in St. Marien einmal um die Welt geschickt – auf einer weihnachtlichen Weltreise.

Mit ihren Zuhörern in St. Marien sind Katrin Banhierl und Nargiza Jassopova einmal um die Welt gereist. Der Kulturkreis St. Marien lud am Freitag zu einem besinnlichen Konzert bei Kerzenschein ein. Zu Gast war das renommierte Duo „Solina“ aus Stuttgart. Thema der Weltreise: Weihnachten.

Alle Stücke hat Katrin Banhierl für zwei Celli arrangiert, die Originalbesetzung sieht in der Regel anders aus. So erlebte das Publikum viele bekannte Melodien in ganz neuem Gewand. Nicht selten rätselten die Zuhörer: Diese Phrase kennst du doch – wie heißt das Stück nur?

Aus Norwegen präsentierten Katrin Banhierl und Nargiza Jassopova „In the hall of the mountain king“ von Edvard Grieg. Gezupfte Saiten und gestrichene Bögen kontrastierten effektvoll miteinander, die Musik wurde immer schneller.

Das passte zu einer lustigen Weihnachtsgeschichte: Ein frisch renovierter Christbaumständer mit Drehmechanismus und Spielwalze entwickelt vor der Bescherung im Beisein der versammelten Familie ein ungeahntes Eigenleben und stürzt die ganze Feier ins Chaos. Aber gleich nach dem Tumult folgte wieder anrührender Herzschmerz: „Can you feel the love tonight“ von Elton John aus „Der König der Löwen“.

Auf Celli hatte das populäre Stück wohl noch keiner gehört. Katrin Banhierl erzählte auch von ihrer eigenen Familie: Ihre Schwester durfte zu Weihnachten immer die „Serenade Melancholique“ von Alfons Hasselmann auf der Harfe spielen. Hier nun hatte sie die Gelegenheit, dieses Lieblingsstück selbst vorzutragen – hervorragend gespielt. Allerdings klangen die gezupften Celli doch deutlich dumpfer als Harfensaiten.

Das Publikum sollte in diesem Konzert seinen Gedanken freien Lauf lassen und den Alltag vergessen.

Deshalb spielte das Duo zwei „flüssige“ Stücke: „Die Moldau“ von Smetana und „Die schöne blaue Donau“ von Strauss. Während die Norweger mit „Solveigs Lied“ schwermütig, dunkel und langsam daher kamen, wurde die amerikanische Mentalität eher laut und grell vorgestellt.

Zu hören war ein Medley aus Songs wie „Felice Navidad“, „Last Christmas“ oder „I wish you a merry Christmas“. Manche gehen an Weihnachten auch ins Ballett. So erlebte das Publikum einen Ausschnitt aus „Schwanensee“ und dem „Nussknacker“ von Peter Tschaikowsky. Man hörte dabei förmlich die jungen Schwäne hüpfen. Auch Filmmusik aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ fehlte nicht.

Die beiden Künstlerinnen wollten die unterschiedlichen Traditionen im Zusammenhang mit Weihnachten in verschiedenen Regionen der Welt zu einem Gesamtklang vereinen. Jede Art zu feiern sollte Raum haben und alle Menschen im gleichen Gedanken vereint sein.

Text: Sabine Bornemann
Foto: Peter Körber

Mit Unterstützung durch die

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