Am 3. Juli beim Gemeindepicknick wurde bekannt, dass die Überlegungen aus dem Kreisverkehrprogramm von 2006, an der Kreuzung Bismarckstraße-Luisenstraße-Möllenweg die ‘abbiegende Vorfahrt’ durch einen Kreisverkehr zu ersetzen, tatsächlich Gestalt annehmen (Wir berichteten: https://marienviertel.de/2017/07/neuer-kreisverkehr/).
Urlaubsbedingt etwas verspätet veröffentliche ich hier zwei Schreiben von Rolf Jungwald (genehmigt) an die Anwohner zu diesem Thema.
Es wäre schön, wenn sich möglichst viele Betroffene an der Diskussion beteiligen.
Betrifft: Kreisverkehr Kreuzung Bismarckstraße, Luisenstraße, Möllenweg
Dorsten, 06.07.2017
Sehr geehrte Anwohner des im Betreff genannten Kreuzungsbereiches,
als ich vor rd. drei Wochen zufällig davon Kenntnis bekam, dass an o.g. Kreuzung ein Kreisverkehr errichtet werden soll, konnte ich überhaupt keine Notwendigkeit für eine derartige Maßnahme erkennen. Mich würde daher Ihre Meinung zu diesem Vorhaben interessieren.
Meines Erachtens werden Kreisverkehre doch in erster Linie errichtet, um den Verkehr sicherer und flüssiger zu gestalten, um oft unnötige Wartezeiten an Ampelanlagen zu vermeiden, um Gefahrenstellen zu entschärfen und ähnliches.
All dies ist trifft m.E. auf unseren Kreuzungsbereich nicht zu:
– Es gilt die sichere Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h.
– Der Hauptverkehr wird flüssig über die abknickende Vorfahrt geführt.
– Fußgänger haben kurze Wege von einer Straßenseite zur anderen.
Ich schrieb am 18.Juni 2017 Bürgermeister Stockhoff per E-Mail an, der mir kurzfristig bestätigte, dass im Rahmen eines sogenannten „Kreisverkehrsprogramms Dorsten“ aus dem Jahre 2006 für den hiesigen Kreuzungsbereich tatsächlich ein Kreisverkehr errichtet werden soll. Dieser soll nun auch relativ kurzfristig 2018-19 realisiert werden. Herr Lohse vom Bauamt erläuterte das Vorhaben in einer weiteren E-Mail vom 23.6. noch etwas detaillierter. Er erklärte u.a., dass das Projekt im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung der Luisenstraße und der „versteckten“ Hammbachbrücke gesehen werden muss.
Die in 2006 kalkulierten Kosten beliefen sich nur für den Kreisverkehr auf 200.000€. Bis 2018-19 dürften sich diese Kosten deutlich erhöht haben. Eine solche Summe könnte in Dorsten sinnvoller investiert werden. Die erforderlichen Gelder scheinen wohl weitestgehend genehmigt zu sein. Sie reichen aber nicht ganz und wir Anwohner müssen einen Teil der anfallenden Kosten mittragen.
Bei einem persönlichen Gespräch mit Bürgermeister Stockhoff anlässlich des Kastanienkonzertes am 2.Juli, schlug dieser ein Treffen mit Vertretern der zuständigen Gremien der Stadtverwaltung und den Anwohnern vor, um die Details näher zu erläutern. Er wird einen möglichen Termin im Rathaus abstimmen und mir mitteilen. Ich werde diesen zeitnah an Sie weitergeben und hoffe, dass möglichst viele Anwohner an diesem Informationstreffen teilnehmen können um ihr Pro oder Kontra zu dieser Thematik vorzubringen.
Ich möchte Sie bitten, mir Ihre Ansprechmöglichkeiten (E-Mail (bevorzugt) oder Telefon) zu
nennen, damit ich Sie bezüglich des Termins rechtzeitig informieren kann.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Jungwald
E-Mail:kpw8camper(at)web.de
26.07.2017
Aktuelles zum Thema Kreisverkehr
Mein „Flugblatt“ vom 6.Juli hat eine relativ große Resonanz erfahren.
Neben einer ganzen Reihe von einzelnen Anwohnern, sind zum Einen die „Initiative Zukunft
Marienviertel“ sowie eine „Interessengemeinschaft“ auf der Luisenstraße darauf aufmerksam geworden, der inzwischen fast alle Eigentümer der Luisenstraße angehören. Diese Gruppe wird in erster Linie durch die Familien Berger, Plümpe und Berger-Nashir präsentiert.
Beide Gruppierungen haben mich zu Gesprächen eingeladen, die ich auch wahrgenommen habe.
Die „Initiative Zukunft Marienviertel“ wird bei ihren ständigen Kontakten mit der Stadtverwaltung das Thema Kreisverkehr vorbringen und um Erklärungen bitten, inwieweit ein Kreisverkehr in der gesamten verkehrstechnischen Planung im Marienviertel begründet wird.
Die „Interessengemeinschaft“, die sich schon seit längerem in die Gestaltung der Luisenstraße einbringt, wird in einem Brief an die Stadtverwaltung unter anderem auch den Kreisverkehr mit aufführen und diesen als nicht gewünscht darstellen.
Die seitens der Verwaltung insgesamt geplanten Maßnahmen stellen sich folgendermaßen dar:
1. Errichtung des Kreisverkehrs
2. Verlegung der Bushaltestelle in Richtung Hambach
3. Erneuerung der Straßendecke
4. Wegfall der abmarkierten Radspur (rechtlich nur eine „Angebotsspur“)
5. Sanierung der Bordsteinkanten
6. Befestigung der zum Teil noch sandigen Gehwege
7. Sanierung der „versteckten“ Hambachbrücke
8. Schließen der Lücken zwischen den Bäumen durch Heckenanpflanzungen.
(Im gleichen Atemzug klagt die Verwaltung über zu wenig Personal um Grünanlagen zu pflegen)
Damit soll erzwungen werden, dass die PKW auf der Straße parken müssen und dadurch der Verkehr entschleunigt wird. Ständiges Abbremsen und wieder Anfahren/Beschleunigen wird die Gesamtsituation für die Anwohner nicht verbessern.
9. Ob die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h erhalten bleibt, was die Anwohner ausdrücklich befürworten oder ob sie auf 50 km/h angehoben wird, scheint wohl seitens der Verkehrsplaner noch nicht endgültig geklärt.
10. Des Weiteren soll hinter dem Bereich des Restaurants „Zum blauen See“ eine Straßenverengung eingebaut werden, die ebenfalls der Entschleunigung dienen soll.
Zu einigen Punkten können die anliegenden Eigentümer zur Mitfinanzierung herangezogen werden.
Die Punkte 1., 2., 4., 6., 8., 10. werden von der Interessengemeinschaft vehement abgelehnt.
Das Bürgermeisterbüro hat mir am 18. Juli einen Termin für eine Informationsveranstaltung im Rathaus am 23. August in einem kleinen Besprechungszimmer (10 Personen) angeboten.
In dem o.g. Brief der „Interessengemeinschaft“ wird darum gebeten, den Termin außerhalb der Ferienzeit zu platzieren und in einem größeren Raum (min. 20 Personen) stattfinden zu lassen.
Christian Plümpe (Luisenstraße 6) wird den Brief formulieren und versenden.
Dieser Brief soll durch eine Unterschriftenliste ergänzt werden, in die sich die Anwohner eintragen möchten, die sich mit den o.g. Maßnahmen ebenfalls nicht einverstanden erklären können.
Diese Liste wird den Anwohnern persönlich zur Unterschrift vorgelegt.
Der Termin zur Informationsveranstaltung wird zeitnah mitgeteilt.
Rolf Jungwald
E-Mail:kpw8camper(at)web.de