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Windkraft ja, aber nur da, wo´s passt!

Es ging überregional heute durch die Presse: Das große Windrad, das – aus Richtung Dorsten kommend – rechts kurz vor der Auffahrt auf die A 43 steht, hat einen Flügel verloren. Zum Glück ist keine Person zu Schaden gekommen; die B 58 bleibt bis morgen, Mittwoch, gesperrt.

Viele sehen ja in den Reihen der ‘Initiative Zukunft Marienviertel’ erbitterte Windkraftgegner, naive Stromverbraucher („Unser Strom kommt aus der Steckdose, da brauche ich keine Windmühle”) oder Windkraftbefürworter nach dem Floriansprinzip („Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!“ „Windkraft ja, aber nicht in meiner Umgebung”).

Dieses in Haltern geborstene Windrad ist erst fünfeinhalb Jahre alt und sicherlich immer regelgerecht und einwandfrei gewartet worden – und trotzdem gebrochen. Eher zufällig ist kein Trümmerstück auf die B 58, auf die A 43 gestürzt; die Drohnenaufnahmen von Guido Bludau in der Halterner Zeitung zeigen das beängstigend deutlich. Die Nabe ist ca. 140 m hoch, bis zur Flügelspitze misst die Anlage ca. 230 m: nicht auszudenken, was passieren kann, wenn solch ein tonnenschweres Flügel-Teil aus der Drehung heraus durch die Luft schwirrt. Änderung 25.4.2020: Die Flügellänge beträgt, anders als in den ersten mir zur Verfügung stehenden Informationen, “nur” 60 Meter; die Anlage ist also “nur” ca. 200 Meter hoch; entsprechend müssen die Geschwindigkeiten neu gerechnet werden.) Rechnen wir mal: 90 m beträgt bei dieser Anlage in Haltern die Länge eines Flügels, also der Radius des Windrads; pro Umdrehung legt die Spitze also 416 m (2πr) zurück, bei mittlerem Wind und 10 Umdrehungen pro Minute 4165 m pro Minute. Das macht eine (‘Spitzen’-) Geschwindigkeit von ca. 250 km/h. Da kann so ein Trümmerstück schon ganz schön weit fliegen … Und wenn so ein abgebrochenes Flügelteil unangespritzt in den Acker knallt? 2 m Eindringtiefe sind leicht erreicht.

In der Gälkenheide liegen im ‘Fallraum’ einer Windkraftanlage eine, bald zwei Gasfernleitungen knapp 2 m unterm Acker, 2 Bahnstrecken und ein hochsensibles Munitionsdepot …

Und damit wären wir zurück beim Anliegen der Initiative: Windenergieanlagen ja, aber bitte nur dort, wo sie gefahrlos für Mensch und Umwelt betrieben werden können; die Gälkenheide ist kein guter Platz dafür!

jotw

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