Foto: Tobias Stockhoff
Blasmusik St. Marien

Gänsehautmomente …

Es ist schon zu einer lieben Gewohnheit geworden, dass unser ‘Erster Bürger der Stadt’ die Highlights im Marienviertel kommentiert.

Heute Abend war Bürgermeister Stockhoff kurz vor der Zugabe am Mikrophon und sagte damit als erster Zuhörer des vorweihnachtlichen Konzerts der Blasmusik St. Marien seinen Dank an die Akteure für ein tolles, besonderes Konzert – und drückte damit aus, was alle dachten und durch ihren Beifall laut bekundeten.
Auf Facebook schreibt Stockhoff dazu:
“Gänsehautmomente – schenkte uns die Blasmusik St. Marien e.V. mit ihrem Dirigenten Oliver Jahnich bei ihrem vorweihnachtlichen Konzert in der St.-Marien-Kirche. Es ist unglaublich, welche Freude uns die Musikerinnen und Musiker mit ihren wundervollen Talenten machen. Bereits während des Konzertes gab es stehende Ovationen vom Publikum. Als dann beim Stück “Highland Cathedral” auch noch ein echter Dudelsack zu hören war, kamen nicht wenige Menschen aus dem Staunen ob solcher Talente gar nicht heraus! Danke für dieses wunderbare musikalische Geschenk! Jede große Stadt hat ihr Orchester. Das Marienviertel darf stolz sein auf seine Blasmusik St. Marien.
Dorsten – die BlasmusikStadt!”

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst ein, dann zwei … und wenn dann die Blasmusik (zum wievielten Mal überhaupt? 14?) ihr vorweihnachtliches Konzert spielt, brennt im Altarraum der Marienkirche ein Feuerwerk mit begeisternder Musik!

Start mit ‘Sympatria’, einem Konzertmarsch für Blasorchester. Der Titel des Stückes ist Programm: Er setzt sich aus den lateinischen Lehnwörtern „sym“ (lat. zusammen) und „Patria“ (lat. Heimatland) zusammen und thematisiert auf musikalische Weise, dass Heimat weniger eine Frage der räumlichen Herkunft, sondern viel mehr der sozialen Zugehörigkeit ist. Heimat ist dort, wo wir uns wohlfühlen. Dirigent und Moderator des Abends Oliver Jahnich nahm diese Bedeutung von Heimat als Motto immer wieder auf.

Mit dem zweiten Stück, “The Spirit of Christmas”, brachte die Blasmusik auch die Weihnachtsstimmung in die heimatlichen, anheimelnden Gedanken: eine hinreißende, energievoll gespielte, aber auch sehr anspruchsvolle Collage von Weihnachtsfavoriten.

“Pacific Dreams” beschrieb dann in vier Sätzen sehr gefühl- und eindrucksvoll die Zerrissenheit des jungen Spaniers Miguel im Kontrast von malerischen Pazifik-Stränden auf Tahiti und den überwältigenden Eindrücken aus der Großstadt Sidney. Viele Zuschauer fanden es mutig, dieses ‘unweihnachtliche’ Stück ins Programm zu nehmen; das Orchester zeigte aber auch hier sehr eindrucksvoll, was es zu leisten imstande ist: eben weit mehr als das Herunterspielen einer weihnachtlichen Hitparade à la CD-Musik im Kaufhaus: Große Klasse!

Und dann der Gänsehautmoment: “Highland Cathedral” kündigte das Programmheft an, eine Dudelsack-Melodie und DIE heimliche Schottische Hymne, in einem Blasorchester-Arrangement phantastisch vorgetragen bis – ja bis zwei Musiker der Schermbecker ‘McBlack’ mit  Snare Drum und Pipe hinter den Zuhörern zu spielen begannen und sich langsam zum Orchester gesellten: das ging ans Herz! Danke für diese tolle Idee!

Dann durften, ja mussten die Zuhörer aktiv werden:  “Leise rieselt der Schnee” und “O du fröhliche” erfüllten die Kirche mit Orchester und ‘Chor’.

Foto: Norbert Holz

Was “Tschaikowskis Greatest Hits” mit Weihnachten zu tun haben? Tap tadadab tadadabdada – Immer wenn das Nussknacker-Thema herauszuhören war, wurde das so herrlich klar!

Unter dem Titel „Bethlehem“ hat Kurt Gäble eine musikalische Weihnachtsgeschichte zusammengestellt, die die populären Lieder „Stern über Bethlehem“, „Kleine Stadt Bethlehem“ und „In der Nacht von Bethlehem“ enthält. Im Mittelpunkt dieser Weihnachtsgeschichte für Blasorchester, Chor und Erzähler (Erzählung von Markus Schönberger) stehen das kleine, unscheinbare Dorf Bethlehem, das zur Stätte des göttlichen Wunders wurde – und der Stern, der mit seinem hellen Strahlen den Weg weist und die frohe Botschaft verbreitet. So entsteht ein faszinierendes „Bethlehem“, ein besinnliches Weihnachtsgeschenk für den Zuhörer.

Irgendwo zwischen Pop-Ballade und Big-Band-Sound: Peter Leitners “My Dream” mit dem Solo fürs Flügelhorn (sicher und gefühlvoll hier Theo Wolany als Solist) verzaubert und lässt träumen: einfach schön, romantisch, stimmungsvoll!

Ans Ende gehört natürlich die “Stille Nacht” – zum Glück nicht zum Mitsingen: das bewahre ich mir gerne für die Heilige Nacht auf!

Ganz am Ende, als Zugabe, ein Klassiker der Blasmusik St. Marien: “Mary’s Boy Child”.

Es war – mal wieder – ein tolles Konzert, anders als alle anderen zuvor, nie zu weit weg von Advent und Weihnachten, aber eben auch nie kitschige Lala zum Konsumieren: es ist spürbar, dass Dirigent und Musiker immer höhere Ansprüche an sich und die Programmgestaltung stellen – und der tosende Beifall zwischendurch und am Schluss zeigen, dass das Publikum das sehr wohl merkt und schätzt.

Liebe Blasmusik, schön, dass es Euch gibt, und großer Dank für Eure zauberhafte Einstimmung auf Weihnachten!

 

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  1. Brosthaus

    Johannes,

    sehr schön geschrieben. Danke.

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