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Ein Helfer äußert sich zum Hochwassereinsatz

Dieser Einsatz der Feuerwehren etc. aus dem Kreis RE scheint wohl wirklich unprofessionell koordiniert gewesen zu sein. Schade um das viele Geld, dass weitgehend sinnlos auf den Straßen verbrannt wurde, und die viele Zeit, die die freiwilligen Helfer weitgehend nutzlos verplempert haben 🙁

Einer der Helfer, Klaus Krause aus Oer-Erkenschwick, äußert seine Unzufriedenheit auf Facebook  (https://www.facebook.com/klaus.krause.564, dort auch noch mehr zum Einsatz):
“Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person hier mein Eintrag bei MDR von heute morgen. Das hier kann man teilen, wenn man möchte!
Moin aus dem Ruhrgebiet. Ich war Teil einer Feuerwehrbereitschaft aus NRW, die am Freitag um ein Uhr morgens alarmiert wurde, um im Kreis Stendal Katastrophenhilfe zu leisten. Kein Problem, macht man ja gerne. Besonders, wenn man auf der siebenstündigen Anfahrt mehrfach im MDR eure Hilferufe nach weiterer Unterstützung hört. Die Erwartung an die eigene Leistungsfähigkeit wächst, denn mit Hochwasser in dieser Dimension kennt sich der Ruhrpottler auch nicht sooo gut aus. Halbwegs die Elbe überquert, müssen wir uns erstmal einen Autobahnparkplatz suchen, auf dem man 30 Löschfahrzeuge mit 140 Einsatzkräften für ein paar Stunden parken kann. Die Einsatzleitung vor Ort weiß nämlich nicht, wo man uns einsetzen kann. Als dass dann geklärt ist, geht mit schon leicht gedrückter Stimmung in den Bereitstlellungsraum. Dort treffen wir auf eine gleichgroße Einheit aus der Nachbarschaft und eine weitere aus NRW. Es wird eng in dem Örtchen, da wir wohl die Einwohnerzahl jetzt locker verdoppelt haben. Jetzt heißt es schnell Futter zu organisieren, denn die Einheit, die uns verpflegen soll, kann von der Einsatzleitung nicht mit uns zusammengeführt werden (???). Nachdem wir jetzt seit 21 Stunden on tour sind, kommt der Einstzbefehl für 0200 Uhr. Heisst also in 3 Stunden – ohne Ruhe und richtiges Futter. Wir sollen ein paar tausend Sandsäcke bauen und verbauen, was man so in einer 10-Stunden-Schicht schafft. Also ran an den Wasserfeind. Leider werden aus den 10 Stunden 16. Aber egal, wir haben den Feind gesehen und können der erwartungsvollen Bevölkerung helfen. Zurück im Ruheraum müssen wir leider feststellen, dass die Unterkünfte von den Kameraden besetzt wurden, die wir abgelöst haben. Eigentlich kein Problem für einen U-Boot-Wechsel, heißt man kriecht auf die warme Isomatte seiner Ablösung. Leider gibt es aber keinen neuen Auftrag für die Wechseleinheit. Somit kommt jetzt ein leichtes Platzproblem in allen Bereichen auf. Parkflächen für jetzt 60 Fahrzeuge, Sanitär- und Schlafgelegenheit für jetzt annähernd 300 Personen. Aber es geht bestimmt bald weiter. FALSCH!!! Kein Folgeaufträge für die gesamte Truppe, obwohl der MDR anderes meldet. In der Nacht kommt eine Truppe aus Schleswig-Holstein mit 400 !!! Mann vorbei und fragt, ob sie uns ablösen soll. Die irren schon seit 2 Tagen durch den Kreis – ohne Auftrag, Unterkunft und Futter. Wir lehnen dankend ab, nix machen können wir alleine. Am Sonntag gibt es wieder nichts zu tun. Dann kommt ein Hilfesuchender Bürger vorbei und fragt, ob er sich mal so 50 Feuerlinge ausleihen dürfte, da sein Heimatdorf absäuft. Nach einer kurzen Bedenkzeit von einigen Stunden gibt die obere Einsatzleitung ihr OK. Jetzt geht es endlich los. Die Einwohner begrüßen unseren 50-Mann-Trupp jubelnd und mit Tränen in den Augen. Leider soll es bei den Tränen bleiben. Denn bevor der Handschlag getan werden kann, kommt das AUS. Sofortiger Rückzug und Abmarsch in die Heimat!!!??? Wir können es nicht glauben, die Bürger heulen. 360 Krafte (die Futtertruppe haben wir mittlerweile eingefangen) mit 50 Fahrzeugen über knapp 500 km anreisen lassen für ein paar tausend Sandsäcke??? Ja, wir müssen Platz machen für Truppe aus SH. Deren Chef scheint jetzt in der obere Leitung zu sitzen und sorgt für seine Jungs. Wir brechen notfallmäßig unser Lager ab und fahren gefrustet zurück nach NRW, wo wir heute morgen um 0300 Uhr angekommen sind. Wir hätten euch gerne geholfen. Und die Kosten für unseren Wochenendausflug nach S-A wollen wir mal nicht hochrechnen. Mein Eintrag ist vllt etwas lang, aber ich musste mich ja auch stellvertretend für meine 300 Kameradinnen und Kameraden auskotzen!!”

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