Krönender Abschluss …

… des IX. Festivals “musik:landschaft westfalen” in der lauschigen Rosamunde-Pilcher-Kulisse des Parks der Villa Schürholz!

Rund 400 Gäste trudelten nach und nach bis 19:00 Uhr, dem Beginn des Konzerts, ein, reservierten sich ihre Sitzplätze, aßen ihren Bonus-Hotdog, tranken ihr Bonus-Getränk, übten sich in Small Talk, das alles stimmungsvoll untermalt von einem Quartett des Bläser-Ensembles ‘Brassonanz’.

Derweil stärkten sich die zumeist jungen Musiker/innen der ‘M:LW Festival Philharmonie’ an der köstlichen Gulasch-Suppe, die die Damen des Kulturkreises St. Marien (Kooperationspartner des Festivals) für sie zubereitet hatten. “Die leckerste Suppe, die ich je in Deutschland gegessen habe!” schwärmte eine zarte, offensichtlich aus dem asiatischen Raum stammende Künstlerin nach dem 2. Teller.

“Klassik für alle” hatten Dirk Klapsing, Festival-Chef, und Ingo Ernst Reihl, Dirigent des Orchesters und Moderator des Abends, versprochen und das alles in lockerer Atmosphäre: Essen, Trinken, Stehen, Gehen, Sitzen während des Konzerts erlaubt. Versprechen nur zum Teil gehalten: Viel zu engagiert und mitreißend spielten die jungen Musiker/innen, als dass jemand von den Stühlen aufstehen oder gar quatschen mochte! So blieben für die Grillereien nur die Zeit vor dem Konzert und die erfreulich lange Pause.
Ingo Ernst Reihl moderierte launig und humorig und stellte so den besonderen Komponisten Beethoven etwas anders vor als gewohnt, alles aufgehängt an der Sinfonie Nr. 8 und den Ouvertüren zu “Geschöpfe des Prometheus” und “Coriolan”. Mendelssohn war vertreten mit dem Violinkonzert op. 64 und dem 1. Satz seiner Sinfonie Nr. 4.

Die Ängstlichen: der Baum hält den möglichen Regen ab …

Szenenapplaus bekam Jozsef Lendvay, der zum Ende des ersten Konzertteils seinem Ruf als ‘Teufelsgeiger’ und mehrfachem ECHO-Klassik-Preisträger alle Ehre machte: gespannt hörten und sahen die Gäste diesem virtuosen Musiker zu.

Resümee:  ein rundum gelungener Abend, zumal das Wetter mitspielte (auch wenn´s zum Ende hin etwas kalt an den Füßen und den Ohren wurde; ein September-Anfang könnte auch gerne 10° C wärmer sein).

Hoffnung: Die Kooperation von Kulturkreis St. Marien und ‘Musik:Landschaft Westfalen’ darf gerne (in welchem künstlerischen Format auch immer) weiter gehen!

Dank: An die sympathischen jungen Musiker/innen der ‘M:LW Festival Philharmonie’, an Henner Schürholz und seine Familie für die Öffnung des Parks (er selbst sprach nur von einem “Garten” …), an Dirk Klapsing und sein Team vom M:LW und an Ursula Bensch, ‘ihre Mädels’ des Kulturkreises St. Marien und deren helfende Männer für die Organisation eines solchen Highlights!

jotw


Peter Koerber, geachteter Industriefotograf aus Dorsten, fotografiert gerne auf unseren Veranstaltungen aus enger Verbundenheit mit dem Kulturkreis St. Marien.

Auch wenn er dies ehrenamtlich und ‘aus Spaß’ tut, so unterliegen seine Bilder seinem Copyright. Bitte beachten Sie das!
Also: Alle Bilder in dieser Galerie: © Körber Industriefotografie  2017

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… und die Dorstener Zeitung schreibt dazu:

“Verleih uns Frieden” – Chorkonzert zum Lutherjahr

“Toller Chor!” “Beeindruckend, wie der Chor den Kirchenraum füllte!” “Die Akustik hier, einfach grandios!”

Solche und ähnliche begeisterte Äußerungen der zahlreichen Zuhörer weisen auf eins hin: Der Dorstener Brahms-Chor gastierte zum wiederholten Mal in der Hervester Marienkirche, mittlerweile wohl DIE Dorstener Kulturkirche.

Begleitet wurde der weit über die Dorstener Grenzen hinaus bekannte Chor vom Barockorchester L’Arcor aus Hannover, unterstützt durch Solisten und geleitet von Alfred Schulze-Aulenkamp.

Im Mittelpunkt standen drei der sog. ‘Luther-Kantaten’ von G.F. Telemann an dessen 250. Todestag, die einen hohen künstlerischen Anspruch haben, dem der Brahms-Chor sehr gerecht wurde.

Etwas Pech hatten die Damen des Kulturkreises als Organisatoren dieses Konzerts, die auf gutes Wetter hoffend schon mehr als zwei Stunden vor Beginn ein Café mit köstlichem Kuchen und schmackhaften Häppchen anboten; sie mussten ins Pfarrheim ausweichen, wo es doch auf der Kastanienwiese vor der Kirche so viel schöner gewesen wäre.

An dem einen Tisch vor der Kirche sah man es deutlich: Beim ‘Kulturcafé’ gibt´s fröhliche Gesichter und gute Stimmung. Schade, dass das Wetter nicht mitspielte … (Foto: Seppi)

Titelfoto: Petra Bosse | Dorsten-Online.de
text: jotw


Und Barbara Seppi schreibt für die Dorstener Zeitung (Dienstag, 27. Juni 2017, Seite 18, RN DN-Dorsten)

 Der Brahms-Chor glänzt

Filigrane Motetten und schwungvoll majestätische Kantaten

HERVEST. Ein doppeltes Jubiläum ehrte der Brahms-Chor Dorsten am Sonntag mit seinem Konzert in der Marienkirche: 500 Jahre Reformation im Jahre 2017 ist in aller Munde, aber dass der 25. Juni exakt der 250. Todestag des großen Barockkomponisten Georg Philipp Telemann ist, war wohl nicht allen 160 Besuchern des Abends vorher bewusst.

Der Brahms-Chor Dorsten und das Barockorchester L‘Arco aus Hannover gaben unter der Leitung von Alfred Schulze-Aulenkamp eine beeindruckende Interpretation von Georg Philipp Telemanns „Luther-Kantaten“; im Bild vorne: Solisten Tina Bier (Sopran) und Gregor Finke (Bass). Foto: Seppi

Chorleiter und künstlerischer Gesamtleiter Alfred Schulze-Aulenkamp hatte zum Anlass die drei großen „Luther-Kantaten“ Telemanns ausgesucht. „Dass wir dieses Konzert hier in der katholischen Kirche singen können, zeigt den ökumenischen Geist, der in Dorsten wohnt“, bedankte sich Martin Fleckenstein, Vorsitzender des Brahms-Chores, zunächst bei den Gastgebern, dem Kulturkreis St. Marien und Pastor Manuel Poonat. Der schwungvolle barocke Klang des ersten Satzes der „Ouvertüren-Suite“ von Johann Friedrich Fasch stimmte nicht nur das Publikum auf den Zeitgeist ein, sondern präsentierte ebenfalls die außergewöhnlichen Qualitäten des Barockorchesters „L‘Arco“ aus Hannover.

Die 20 exzellenten Musiker, Instrumente der Epoche, ein warmer Klang der Holzblasinstrumente, tanzende Dreierrhythmen – es war angerichtet für 85 Minuten hochqualitatives Musikvergnügen. Die vier Sätze der Suite nutzte Schulze-Aulenkamp als Bindeglied, quasi roten Faden durch den Abend, im alternierenden Wechsel mit den anderen Programmpunkten. „Verleih uns Frieden“, stimmte der Brahms-Chor zwei Motetten des frühbarocken Heinrich Schütz an, a cappella in gemischter Choraufstellung vorgetragen. Die filigrane Klangstruktur gut intoniert, blumiger Sopran, Bass- und Tenorimpulse auf einem markanten Teppich der Altstimmen – „Herr auf dich traue ich“ – ein stimmiger Vortrag und der „theologische Tiefgang“ eingangs versprochen, nahm die Gäste mit in das innige Gebet. „So ziehet nun an als die Auserwählten Gottes“, „Es wollt uns Gott gnädig sein“ und „Wertes Zion, sei getrost“ – die drei Kantaten Georg Philipp Telemanns, die glänzenden Perlen des Abends, wurden durch die Solisten Tina Bier (Sopran), Claudia Darius (Alt), Fabian Strotmann (Tenor) und Gregor Finke (Bass) unterstützt.

 

Ausstrahlung

Vor allem Strotmann bestach mit seiner Klarheit in den Rezitativen, Bier bezauberte mit Stimme und Ausstrahlung. Der Brahms-Chor meisterte die zahlreichen Fugen mit Präzision und Ausdruckskraft. Das finale „Halleluja“, durch Chor und Solisten gleichermaßen zum Höhepunkt gekürt, ein Jubel der Überzeugung, „Zion wird nicht untergehen“. „Zuversicht und Gottvertrauen“ sei der Sinngehalt der Werke, sagte Fleckenstein zu Beginn, bei allen Beteiligten und dem Publikum waren diese Gefühle am Ende des Konzertes zu spüren. Stehende Ovationen, ein nicht enden wollender Applaus wurde vom Brahms-Chor mit der Wiederholung des Lobgesangs belohnt.

Barbara Seppi

Herzlich willkommen!